„ (…) In seiner Spielweise und seinem Tonfall sind zahlreiche musikalische Elemente zu etwas Neuem, eigenem zusammengeschmolzen, einem unverkennbar persönlichen, verblüffend dichten Stil. (…) Snétberger hat die Virtuosität der schwebenden Gesten entdeckt. Er spielt Unerhörtes mit grosser Gelassenheit. Souverän und fragil zugleich (...)“
Hans-Jürgen Schaal, Jazzthetik 7/8-2017
Ferenc Snétberger - Spontaneität ist Trumpf
Sein zweites ECM-Album "Titok" spielte der ungarische Gitarrist Ferenc Snétberger wagemutig mit Partnern ein, mit denen er erst kurz vor den Aufnahmen zusammentraf.
"Wenn Snétberger geradlinigeren Jazz spielt, kann man den Einfluss von Jim Hall leicht heraushören", meinte Greg Cahill in Acoustic Guitar, als er letztes Jahr das ECM-Debüt des Ungarn besprach, "und man könnte manchmal der Versuchung erliegen, ihn mit dem früheren ECM-Gitarristen Pat Metheny zu vergleichen, einem weiteren Hall-Gefolgsmann. Aber Snétbergers Beherrschung von Flamenco, Gypsy-Jazz und anderen Stilen, seine Fähigkeit, diese absolut nahtlos zusammenzufügen, und die trügerisch mühelose Art und Weise, in der er spielt, all dies macht deutlich, dass er ein singuläres Talent ist." Nachdem er sein ECM-Debüt "In Concert" live und im Alleingang eingespielt hatte, ist der Gitarrist nun auf seinem zweiten Album für das Münchener Label im Trio mit dem schwedischen Bassisten Anders Jormin und dem US-amerikanischen Schlagzeuger Joey Baron zu erleben. Snétberger glänzt auf "Titok" sowohl mit solistischer Brillanz als auch im auf höchstem Niveau stattfindenden Zusammenspiel mit seinen Partnern. Dabei lässt das Trio der Musik die notwendige Zeit, um sich zu entfalten und natürlich zu atmen
Snétberger ist ein Meister der akustischen Nylon-String-Gitarre, der mit dem schwedischen Kontrabassisten Anders Jormin und dem amerikanischen Schlagzeuger Joey Baron jetzt wundervolle Aufnahmen ohne Wenn und Aber vorlegt. 13 luftige Eigenkompositionen voller Detailschärfe kommen aus ohne Beflissenheit und sind einfach brillant, wenn sich die beiden Saiteninstrumente in emotionaler Tiefe und gravitätischer Würde verschränken und dazu perkussive Akzente gesetzt werden. Das wurzelt auf einem weitgefächerten Grund der Ahnen von Django Reinhardt bis zu diversen Folkloren und Zeitgenössischem und entwickelt daraus plausibel das eigene Großartige.
Ulrich Steinmetzger, Leipziger Volkszeitung
(...) Nie zuvor jedoch war seine Musik so berührend wie auf dem aktuellen Album mit dem Drummer Joey Baron und dem Bassisten Anders Jormin. Wie ein großer Diamant erst in der entsprechenden Fassung richtig zur Geltung kommt und seine Schönheit sich erst in passender Umgebung voll entfaltet, so wirkt auch die akustische Gitarre Snetbergers durch die Einbettung in warme Bass-Sounds und vielseitige Perkussion-Kommentierung so intim und intensiv wie nie zuvor.(..)
Heribert Ickerott, Jazzpodium
Ferenc Snétbergers ECM-Debüt - Eine Art ungarisches Pendant zu Egberto Gismonti ....
»Hochvirtuose, introspektive Meditationen sind das, sensibel, ausgewogen, konzentriert, ungeschwätzig, eine nur scheinbar unspektakuläre Kammermusik, die besticht mit Schönheit, Formvollendung und Dignität.« (Jazzthing, April / Mai 2016)
....Snétberger outet sich hier als ein Feingeist auf sechs Saiten, als Kosmopolit auf der Gitarre . Alles was er spielt, ob freie Improvisationen, stilistisch ausgeformte Facetten oder auch der Standard " Somewhere over the rainbow" bestechen durch eine Komlexität, die von den offenen Rändern ausgeht und nicht vom vituosen Zentrum..
Jörg Konrad | Jazzpodium 5/16
Jazz CD des Monats | Magazin Stereoplay 5/16